Rund 30 Prozent aller Fahrzeuge, die in die Schweiz importiert werden, stammen aus dem AMAG Markenportfolio. Dazu gehören Fahrzeugmarken wie Volkswagen, Audi, SEAT, ŠKODA und VW Nutzfahrzeuge. 1948 importierte AMAG Gründer Walter Haefner erstmals den VW Käfer und machte so den Traum vom Fahren für Frau und Herrn Schweizer wahr. Das grösste Automobilunternehmen der Schweiz beschäftigt heute rund 6500 Mitarbeitende, erwirtschaftete 2018 einen Umsatz von 4,6 Milliarden Franken und verkaufte schweizweit an seinen über 500 Standorten rund 90 000 PWs und Nutzfahrzeuge.
So beeindruckend wie Marken, Daten und Zahlen ist auch der Serviceumfang: Die AMAG importiert und verkauft nicht nur Fahrzeuge, sondern bietet auch diverse Zusatzservices wie Flottenmanagement, Carsharing, Autoversicherungen oder -Leasing.
Stark am Markt
Der Automarkt ist stark im Wandel. Zunehmend aussereuropäische Hersteller drängen auf den Markt, es gibt Carsharing-Modelle, die CO2-Thematik und nicht zuletzt die E-Mobilität beherrschen die Schlagzeilen: Politische, gesellschaftliche und technologische Entwicklungen, die Einfluss auf den Autohandel haben – auch denjenigen in der Schweiz. Trotz schwierigem Umfeld beweist das konstant erfolgreiche, vergangene Geschäftsjahr der AMAG eine hervorragende Marktstellung. Auch die IT der AMAG arbeitet kontinuierlich an Optimierungen und Konsolidierungen, um sich fit für die Zukunft zu halten.
Der Ansatz: Die Umsetzung einer Cloud-First-Strategie mit komplettem Outsourcing der Infrastruktur. Alle Applikationen sollen künftig in der Cloud betrieben werden. Aufgrund der Internationalität des Handels ist eine 24/7-Verfügbarkeit und höchste Stabilität aller Systeme erforderlich. Weiter verlangt die AMAG eine ausschliessliche Datenhaltung in der Schweiz, das Erfüllen neuer Anforderungen zur Datensicherheit und EU-DSGVO sowie eine schnellst mögliche Lieferung verschiedener Serversysteme.
Fundament für Cloud-First-Strategie
"Mit dem Umzug des AMAG Hauptsitzes vom Zürcher Utoquai nach Cham im Kanton Zug war für uns der richtige Zeitpunkt gekommen, um das Fundament für unsere Cloud-First-Strategie zu legen", erläutert Thomas Sauer, CIO und CDO der AMAG, den Outsourcing-Entscheid. "Wir möchten uns auf unser Kerngeschäft konzentrieren und die Infrastruktur einem Anbieter anvertrauen, der diese cloud-nativ designt und vollumfänglich betreibt."
Die erforderlichen Leistungsteile umfassten: Cloud-Services, Hosting, Storage und Back-up, Netzwerkanbindungen, Servicemanagement und Projektleitung. Die AMAG plante, einen passenden IT-Provider mit der Konzeption, der Umsetzung und dem Betrieb der Lösung zu betrauen. Zielsetzung dabei war die zukunftsfähige Modernisierung der Server-Betriebsinfrastruktur unter Berücksichtigung der betroffenen Legacy-Applikationen. Weiter sollten jederzeit die vom Markt getriebenen, erforderlichen Anpassungen der Services proaktiv und termingerecht umgesetzt, eine hohe Betriebsstabilität und -qualität gewährleistet sowie eine langfristige Zusammenarbeit, geprägt durch personelle Kontinuität, garantiert sein.
Private-Cloud-Infrastruktur mit Managed Services
Nach einem umfangreichen Evaluationsverfahren entschied sich die AMAG im Bereich Non-SAP für den Cloud- und IT-Service-Provider EveryWare. Konzipiert und implementiert wurde eine bedarfsgerechte Private-Cloud-Architektur mit mehreren Hypervisor-Technologien und integrierten Baremetal-Servern. Die Infrastruktur basiert auf einer Business-Continuity-Architektur und wird georedundant in mehreren Availability-Zonen betrieben. Die AMAG verfügt über On-demand-Compute-Ressourcen für über 1500 virtualisierte Windows- und Linux-Server, dutzende von businesskritischen AIX-Systemen und eine hochskalierbare Enterprise-Storage-Plattform mit Fileservice und Archivierfunktionalität.
Aktuell werden über 700 TB Daten auf Storage-Ebene in Realtime von der Availability-Zone (AZ) 1 in die AZ 2 gespiegelt und alle produktiven Compute- und Netzwerksysteme der AMAG sind zu 100 Prozent redundant und auf AZ 1 und AZ 2 verteilt. Im Falle eines Desasters, sogar bei einer vollständigen Zerstörung der AZ 1, ist sichergestellt, dass der Betrieb aller Produktionssysteme innerhalb weniger Minuten in der AZ 2 mit der vereinbarten Performance wieder aufgenommen werden kann. Das Service Level Agreement (SLA) garantiert 99,9 Prozent Uptime pro Monat mit 24/7-Support und -Monitoring aller businesskritischen Systeme.
Marc Sommer, Leiter System Engineering der AMAG, erläutert: "Eine besondere Herausforderung stellte das Enddatum dar. Durch die Lift- und Shift-Lösung mit eigener Switching-Domain und hochperformanter, netzwerktechnischer Integration der AMAG und EveryWare-Datacenter konnten das fixe Projekt-Enddatum eingehalten und die Migrationsrisiken auf ein Minimum reduziert werden."
Die Lösung ist ein ressourcenschonender Ansatz, der es der AMAG erlaubt, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren, wie beispielsweise ihr Inhouse-Core-Applikationsmanagement. Dies durch den Abbau veralteter On-Premise-Systeme und den gemeinschaftlichen Aus- und Aufbau skalierbarer, zukunftsfähiger Systeme.
Sommer fasst abschliessend zusammen: "Mit EveryWare haben wir das Glück, dass wir dank Top-Engineering-Know-how sowie engagierter Kultur gemeinsam eine durchgängige Lösung schaffen konnten. Die Engineers denken weit über den eigentlichen Projektscope hinaus." Und er ergänzt: "Wir planen bereits weitere Projekte wie DB-as-a-Service und eine VDI."