Welche Trends beobachten Sie im Bereich Sovereign Cloud?
Kurt Ris: Die aktuelle geopolitische Lage und gewisse Entwicklungen unterstützen die Sovereign Cloud. Mit ihr verbleiben die Kontrolle über die Daten, Zugriffs- oder auch Auditrechte im eigenen Land und im eigenen Rechtssystem, was die direkte Abhängigkeit, respektive die Steuer- und Kontrollmöglichkeiten eines einzelnen internationalen Anbieters und damit verbundene geopolitischen Risiken, minimiert. Bei den Abhängigkeiten von ausländischen Cloud-Anbietern und deren Services geht es um mehr als nur um Software, die auf den eigenen Plattformen eingesetzt wird. Sämtliche Daten und Zugangs-, Autorisierungs- und Authentisierungsinformationen werden auf den Systemen dieser Anbieter verarbeitet und gespeichert. Aus dieser Perspektive spielen Rechtssysteme beziehungsweise die Vertragsbeziehung mit einem ausländischen Partner eine zentrale Rolle. Sovereign Clouds bieten mehr als nur die Kontrolle über Datenstandorte; sie garantieren vollständige Datenhoheit.
Welche Rolle wird die zunehmende Automatisierung und der Einsatz von KI-basierten Assistenten bei der Transformation des digitalen Arbeitsplatzes spielen?
Diese Technologien haben das Potenzial, die Art und Weise, wie wir arbeiten, grundlegend zu revolutionieren. Es ist jedoch wichtig, sich der Herausforderungen bewusst zu sein, wie etwa der ethischen Nutzung und dem Datenschutz, und diese sorgfältig zu berücksichtigen. Bei aller Begeisterung für Technologie, Innovationen und KI-Entwicklungen zählt meiner Meinung nach aber vor allem der Mensch. Menschen wollen mit Menschen interagieren.
Welches Potenzial sehen Sie in Extended Reality und immersiven Technologien und wie sie unsere Arbeitsweise beeinflussen könnten?
Sie ermöglichen es, physische Grenzen zu überwinden, und schaffen völlig neue Formen der Zusammenarbeit und Interaktion. Besonders in Bereichen wie etwa Training, Remote-Arbeit oder Produktentwicklung sehe ich durchaus transformative Ansätze. Mit zunehmender Reife der Technologie und besserer Hardware werden immersive Arbeitswelten immer zugänglicher. Gleichzeitig müssen wir auch Herausforderungen wie Datenschutz, ethische Fragen und die Anpassung bestehender Arbeitskulturen adressieren. Aber nach wie vor zentral bei aller Begeisterung für Technologie und Innovationen: Menschen wollen sich mit Menschen austauschen.
Welche Herausforderungen nehmen Sie bei EveryWare 2025 in Angriff?
Auch 2025 bleiben wir uns treu: Wir möchten weiterhin der verlässliche Partner für unsere Kunden sein, den stetigen Wandel aktiv gestalten und neueste Technologie-Innovationen praktikabel integrieren. Unsere Engineers sprechen die Sprache unserer Kunden und sind als direkte, lokale Ansprechpartner in ihrer Zeitzone stets für sie da. Mit unserem Commitment-Spirit übernehmen wir Verantwortung, bleiben nah am Kunden und möchten dies auch in Zukunft sicherstellen.
Der Artikel wurde ebenfalls im ICT Jahrbuch im Januar 2025 der Netzwoche publiziert.